Plastikstrohhalme – gefährlich für den Ozean, unnötig für uns!
Plastikstrohhalme gehören aus meiner Sicht definitiv zu den Dingen, die die Welt nicht braucht.
Klar, sieht gut aus im Cocktail oder in der selbstgemachten Limonade – aber mal Hand aufs Herz, geht es nicht auch ohne? Geschmacklich ändert ein solches Plastikteil sicherlich gar nichts, auch ist es nicht gesünder, leckerer oder sonst irgendwie toller. Jedes Jahr, jeden Tag werden auf der ganzen Welt viele Milliarden Plastikstrohhalme produziert und benutzt. Und sehr oft, und das ist ein riesiges Problem, bekommen wir als Kunden Strohhalme ungefragt (!!). Vielleicht möchte ich gar keinen Strohhalm? Man stelle sich vor wieviele Milliarden Strohhalm wir sparen könnten wenn man nur auf Nachfrage einen Strohhalm bekommt?
Dabei sind genau diese Dinger ein großes Problem für unsere Meeresbewohner und für unsere Ozeane, vor allem für die Schildkröten. Ich empfehle Dir erst dieses kurze Video zu schauen und dann den Artikel zu lesen …
Selbstverständlich haben auch wir jahrelang Strohhalme gekauft und benutzt, haben uns keine Gedanken darüber gemacht was das eigentlich ist bzw. was die Vor- und Nachteile sind. Natürlich nicht, wer denkt schon über Strohhalme nach?
Wenn man aber darüber nachdenkt, wird einem oft schnell klar, wie sinnlos die Dinger eigentlich sind. In 99,9% der Fälle ist ein Plastik-Strohhalm ein reiner Wegwerfartikel, d.h. er wird niemals wiederverwendet, allein aus hygienischen Gründen schon nicht. Eigentlich sind Strohhalme noch viel viel sinnloser als Plastiktüten, die man ja zumindest in der Theorie noch wiederverwenden KÖNNTE. Das bedeutet wir nutzen ein solches Teil genau einmal und werfen es danach weg. Wofür eigentlich?
Plastikstrohhalme – zwei Einsatzzwecke
Nun kann man unterscheiden zwischen Strohhalmen „to-go“ und Strohhalmen „to-stay“. Keine Ahnung ob es diese Begriffe gibt, ansonsten habe ich sie jetzt erfunden.
Einmal gibt es die Dinger, die wir entweder selbst in den Cocktail oder den Longdrink stecken oder den wir automatisch dazubekommen, wenn wir uns in der Bar oder der Disco etwas bestellen.
Jetzt sieht so ein Lemon-Drink mit Strohhalm ja ganz gut aus. Und praktisch ist so ein Strohhalm auch, denn wenn wir ihn benutzen besteht weniger Gefahr, dass wir aus Versehen ein Stück Limone verschlucken. Aber ganz im Ernst, wenn da jetzt kein Strohhalm drinstecken würde, würdest Du den Drink dann weniger genießen?
So, jetzt trinken wir das Kaltgetränk aus und es bleibt ein bisschen Eis und die Limonenstücke übrig – und eben der Strohhalm. Und was passiert damit? Der Barkeeper schüttet alles im schlimmsten Fall alles zusammen in den Müll – und wie wir aus diesem Artikel gelernt haben, gehören Plastikstrohhalm und organischer Abfall NICHT in die gleiche Tonne. Aber selbst wenn sich der Barkeeper die Mühe macht, den Strohhalm in den gelben Sack zu stecken – macht das die Sache nicht unbedingt deutlich besser.
Es gibt ja auch noch die Strohhalme, die wir zum Umrühren unserer Cocktails benutzen, ich stelle mir da gerade bspw. den Caipirinha vor, den ich so gerne trinke. Hier habe ich bisher auch immer einen Plastik-Strohhalm benutzt, um die Zutaten immer wieder umzurühren. Seitdem ich mir mal Gedanken über Strohhalme gemacht habe, nutze ich dafür einen Löffel bzw. einen Strohhalm aus alternativen Materialien, den man wiederverwenden kann.
Am Ende des Tages sind die Standardstrohhalme in meinen Augen sinnloser Plastikabfall und jeder, dem der Ozean und seine Bewohner am Herzen liegen, sollte darauf verzichten (können).
Plastikstrohhalm „to-go“
Dann gibt es noch die Strohhalme „to-go“ – darunter zähle ich mal die ganzen Strohhalme, die man bei Starbucks, McDonalds oder sonstigen Fast-Food-Unternehmen bekommt, wenn man sich einen Milchshake oder seinen „Creamed Chai Latte Caramel Crunchy mit laktosefreier Milch“ auf die Hand holt. Auch wenn ich weder das eine noch das andere kaufen würde (aber das hat andere Gründe), so könnte ich mir vorstellen dass es recht schwierig ist das ohne Strohhalm zu „essen“ oder trinken. Wo ich mir gerade das Bild anschaue, auch den Deckel des Getränkes finde ich fragwürdig, aber dazu vielleicht später mal mehr.
Es gibt hier, habe ich letztens gesehen, aber mittlerweile auch nachhaltigere Lösungen mit Mehrwegbechern und ohne Strohhalm oder zumindest mit einem wiederverwendbaren Strohhalm.
Jedenfalls sehe ich ein, dass es ein erheblicher wirtschaftlicher Faktor für einen Giganten wie Starbucks wäre, wenn man statt der Plastik-Strohhalme nun plötzlich auf nachhaltigere Strohhalme umsteigt, etwa aus Bambus oder gar aus Metall. Ich möchte deshalb eher wieder mal den Sinn bzw. den Nutzen der Strohhalme an sich in Frage stellen. Ich meine, wofür sind die denn? Zum Umrühren? Damit ich nicht die Sahne aus dem Strohhalm trinken muss? Oder einfach nur damit es besser aussieht? Vermutlich von allem ein bisschen.
Am Ende des Tages macht es aus meiner Sicht keinen Unterschied, ob da nun ein Strohhalm drinsteckt oder nicht – der Drink schmeckt in allen Fällen gleich. Und selbst wenn Du nun der Meinung bist, dass es sehr wohl einen Unterschied (welcher Art auch immer) macht, dann solltest Du Dir trotzdem noch die Frage stellen, ob es das wert ist.
Unabhängig davon dass ein solcher Drink vermutlich mehr Kalorien und Einfachzucker hat als ein BigMac, so finde ich doch könnten auch Starbucks & Co. gut und gerne auf Strohhalme verzichten.
Plastikstrohhalme – ganz großer Unsinn
Und dann gibt es noch die ganz sinnlosen Einsatzzwecke. Wir waren letztens „wellnessen“ und haben einen ganzen Nachmittag sauniert, gebadet, wurden massiert – das volle Programm. Zwischendurch hatte ich natürlich auch mal Durst und habe mir einen Apfelsaft bestellt. Ein Apfelsaft besteht, wie wir alle wissen, im Idealfall aus dem Saft von Äpfeln – ohne weitere Zutaten (bis auf Wasser vielleicht) – DA GIBT ES NICHTS ZUM UMRÜHREN. Trotzdem gab es ein großes Glas Apfelsaft mit Strohhalm. Da muss ich mir dann schon die Frage stellen, warum.
Die Frage nach der Alternative zu Plastikstrohhalmen
Wie immer stellt sich die Frage, welche Alternativen zur Verfügung stehen … und wenn Du die Videos geschaut hast und den Artikel gelesen hast, wirst Du Dir mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit die Frage nach einer Alternative stellen.
Im Idealfall nutzt Du privat schonmal gar keine Plastik-Strohhalme. Glaube mir, man braucht sie nicht.
Wenn Du unbedingt Strohhalme nutzen möchtest, nimm doch bitte einfach wiederverwendbare Strohhalme aus Stroh, Metall, Glas oder Bambus. Aus Metall und Glas kannst Du sie direkt bei uns bestellen.
Mittlerweile bieten immer mehr Geschäfte auch Mehrwegbecher an – teilweise mit Pfand. Oft bekommt man das Getränk auch günstiger wenn
Wenn Du unterwegs bist, kannst Du den Barkeeper oder die Barista oder wer auch immer Dir Dein Getränk serviert, darum bitten Dir das Getränk ohne Strohhalm zu servieren. Auf Nachfrage (oder auch gerne ungefragt) einfach näher erläutern.
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Ocean Conservancy setzt sich mit Betreibern der großen FastFood-Ketten auseinander um zu erreichen, dass man zumindest nur noch dann einen Strohhalm bekommt, wenn mal als Kunde danach fragt und nicht einfach so automatisch