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Wasser- und Plastikprobleme in Kapstadt

Kapstadt und das Wasserproblem – Plastik vermeiden im Supermarkt.

Mit das erste, was uns gezeigt und erklärt wurde, war ein Dokument von der Stadtverwaltung in Kapstadt, welches jeden Einwohner und jeden Besucher auf ein ernsthaftes Problem aufmerksam macht und Hilfestellungen sowie Anregungen bietet, um die drohende Wasserknappheit in der Kap-Region zu verhindern oder zu mindern. In diesem Artikel geht es also um Wasserknappheit und Plastikprobleme, die sich daraus ergeben.

Doch was bedeutet das genau? Und wo liegt eigentlich das Problem?

Nun, soweit wir herausfinden konnten, hat es in Südafrika und vor allem in der Kap-Region in diesem Winter und auch während der letzten Winter eindeutig zu wenig geregnet. Hinzu kommt, dass die Region in Sachen Wasserspeicherung scheinbar auch nicht so unbedingt nachhaltig gehandelt hat (das können wir nur vom Hörensagen einiger Bewohner von Kapstadt so weitergeben – genaues Hintergrundwissen können wir hier leider nicht bieten).

Auf jeden Fall vermutet man, dass wenn die Menschen in Kapstadt so weitermachen wie bisher – das heißt nicht auf den Wasserverbrauch achten, spätestens im März 2018 ein großes Problem haben: denn dann gibt es kein Wasser mehr! Das ist generell schonmal scheiße, hinzu kommt aber auch noch dass dann Sommer ist … Regen also sehr sehr unwahrscheinlich ist.

Wasserknappheit und Plastikprobleme – Wasser sparen in Kapstadt mit möglichst wenig Plastik

Viele der Hilfestellungen sind für uns völlig logisch, einige sind auch für uns eine Umstellung. Einige der Hilfestellungen lassen sich aber auch problemlos in Deutschland oder sonstwo anwenden 🙂

  • unser Favorit: „if it´s yellow, let it mellow – if it´s brown, flush it down“. 🙂
  • max. 2 Minuten duschen
  • während die Dusche warm wird, das Wasser im Eimer sammeln und bspw. zum Spülen der Toilette verwenden
  • nicht drei Teile waschen, sondern warten bis man eine ganze Maschine voll hat, hier kann man auch Mitbewohner fragen ob sie noch Wäsche haben
  • die Spülmaschine nicht für drei Tassen und zwei Teller nutzen – sondern warten bis die Maschine voll ist
  • der gute alte Zahnputzbecher – durch die Nutzung anstelle eines laufenden Wasserhahns beim Zähneputzen oder Rasieren kann man eine Menge Wasser sparen
  • man muss gefrorene Lebensmittel nicht unter laufendem, warmen Wasser auftauen – stattdessen tut es auch der Kühlschrank oder die Luft

Der letzte Tipp lautet:

Use bottled water for drinking and cooking.

So, und damit haben wir ein Problem: Als #plastikrebellen wollen wir logischerweise genau darauf verzichten: Wasser aus Flaschen. Vor allem aus Plastikflaschen.

Auf der einen Seite möchten wir natürlich keinen unnötigen Plastikflaschen kaufen und nutzen. Auf der anderen Seite möchten wir aber auch nicht negativ dazu beitragen, dass die Menschen hier in ein paar Monaten kein Wasser mehr haben. Also was tun?

Plastikwasser und in der Glasflasche

Wasser in Glasflaschen, Ausnahmsweise normale Einmal-Plastikflaschen oder Wasser aus dem Hahn?

Wir waren nun in fünf verschiedene Supermärkten (von fünf verschiedenen Supermarktketten) hier in Kapstadt. Erst im fünften Supermarkt haben wir die erste Glasflasche gefunden – und uns natürlich sehr darüber gefreut, das Problem schien gelöst. Allerdings nur für einen sehr kurzen Moment, denn Marina meinte sofort: „Das ist von Aqua Panna, also von Nestlé.“ Einem Konzern, der für viele Wasserprobleme in dieser Welt verantwortlich ist. Hmmmm ….

Einmal-Plastikflaschen sind für uns keine Alternative. In keinem Fall. Wenn wir mal davon ausgehen, dass wir jeder etwa mindestens 2 Liter Wasser pro Tag kaufen, wären das vier Plastikflaschen pro Tag. Mindestens. Zudem scheint es hier auch kein Pfand- und Recycling-System für Flaschen zu geben. Dabei gibt es im Vergleich mit Deutschland gefühlt die doppelte Anzahl von Wassersorten hier.

Einfach trotzdem Wasser aus dem Wasserhahn trinken

Für uns in diesem Ausnahmefall keine Option – wer sind wir dass wir unsere Ideale und Vorstellungen über die Bedürfnisse der Einwohner eines Landes stellen? Auch wenn es am Ende einen Vorteil hat für die Region, für die Menschen, für das Meer hätte, weniger Plastik zu benutzen – kurzfristig überwiegt hier aus unserer Sicht aber DEUTLICH der Nachteil der Wasserknappheit für die Menschen hier.

Wasserknappheit und Plastikprobleme in Kapstadt – unsere Entscheidung ist (erstmal) gefallen: der 5 Liter Kanister

Das kleinere, aber große Übel? Ein solcher Kanister hält für 1-2 Tage, für beide von uns – ist zwar immer noch Plastik, aber halt weniger. Ein Deckel weniger, dünneres und daher weniger Plastik. Auch eine Möglichkeit. Aber halt nicht plastikfrei.

Nach dem ersten Kauf eines 5L-Kanisters (irgendwas mussten wir ja trinken) und einfach weil wir in vier Supermärkten zuvor nix besseres gefunden haben, haben wir uns letztendlich dann doch für Variante 1 entschieden und nehmen dafür in Kauf, ein Nestlé-Produkt kaufen zu müssen. Denn wenn immer möglich entscheiden wir uns natürlich GEGEN Plastik. Nestlé ist und bleibt ein Scheiss-Laden, aber die Tatsache dass sie scheinbar als einziges Unternehmen hier in Kapstadt Wasser in Glasflaschen anbieten, spricht halt in diesem Ausnahmefall leider für Sie.

Fraglich ist halt noch, unter welchen Bedingungen dieses Wasser abgefüllt wird – doch das herauszufinden könnte sich sehr schwierig gestalten. Also kaufen wir Nestlé-Wasser in Glasflaschen – zumindest solange, bis wir ein Alternativ-Wasser gefunden haben. Auf jeden Fall halten wir weiter Augen und Ohren offen – vielleicht finden wir auch ein lokales Unternehmen, das uns möglicherweise den großen Kanister immer wieder auffüllen würde. Wir haben da schon so was in der Richtung gehört und werden dem natürlich mal nachgehen. Oder hat jemand einen Tipp?

 

 

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